Samstag, 4. Oktober 2014

Kännelalp

Die Berge rufen! Wir beginnen unsere Arbeitswoche auf der Kännelalp, welche im Glarerland oberhalb von Mollis gelegen ist. Eine erste Gruppe trifft sich in Zürich und entlang der Bahnstrecke steigen mehr und mehr Schülerinnen und Schüler zu, so dass wir in Näfels komplett sind :-) Da treffen wir den Förster, welcher für unsere Woche verantwortlich ist und fahren mit Kleinbussen die engen Kurven hinauf in Richtung Kännelalp, welche auf einer Terrasse oberhalb des Tales gelegen ist. 

Das Wetter meint es gut mit uns, und so geniessen wir die schöne Aussicht auf die umliegenden Berge und die Weite der Linthebene. Wir beziehen die Zimmer und vertreiben uns die Zeit bis zum Abendessen mit Tischtennis, "Töggelä", Spielen oder Plaudereien. Wir kochen selbst und so ist eine erste Gruppe auch bereits fleissig am rüsten und schälen, mixen und kochen. Es herrscht eine aufgeräumte Stimmung und so geht der ganze Abend mit Essen und weiteren Spielen weiter.

Am nächsten Morgen sind alle gespannt, was denn nun tatsächlich auf uns warten würde... Wir begeben uns um 8.00 zum Stall und treffen da auf die beiden Forstwarte, welche uns vor Ort begleiten werden. Wir teilen uns in zwei Gruppen auf und sehen die Alp, welche zu weiten Teilen von Haseln und Eschen bewachsen war. Diese liegen bereits gefällt auf der Wiese, so dass unsere Aufgabe darin besteht, all diese Äste etc. zu sammeln und in einem grossen Feuer zu verbrennen. Ein Spass für alle Pyromanen unter uns. Da es am Morgen noch etwas kühl ist, sind einige auch froh um die Wärme, welche die Feuer abgeben. Das Wetter meint es auch heute noch gut mit uns und wir geniessen das sonnige Herbstwetter während der Arbeit. Diese ist durchaus streng, vor allem da wir meist im mehr oder weniger steilen Hang stehen und gehen, so dass bei den ersten die Waden bereits am Montag-Abend bemerkbar machen... Eine solche Arbeit ist für die meisten eine neue Erfahrung und auch Herausforderung, da wir körperlich aktiv sind, jedoch keine grosse Denkleistung vonnöten ist und der Tag ziemlich monoton ist. Daher kommen dann auch schnell die ersten Fragen, ob denn alle Tage so aussehen würden. Mit grosser Wahrscheinlichkeit ja... Und doch ist die Klasse mit grossem Engagement dabei :-)

Am Abend ist eine erste Müdigkeit spürbar, doch der Übermut ist für den Moment stärker. Die Kochgruppe hat wieder ihr bestes gegeben und so schmausen wir lecker und aufgrund der guten Arbeit darf natürlich auch ein Dessert nicht fehlen :-) Im Anschluss ist wieder Zeit für Spiele und viele versuchen, die bösen Werwölfe auszumachen, die in ihrer Runde ihr Unwesen treiben.

Am zweiten Tag meint es das Wetter leider nicht mehr ganz so gut mit uns und unseren zwei Geburtstagskindern. Der Vormittag ist erst bedeckt, doch am Nachmittag regnet es mehr oder weniger stark, was etwas auf die Motivation schlägt. Doch mit etwas gutem Zureden und der Aussicht auf Chips zum Zvieri läuft es abermals rund. Und nach einer warmen Dusche ist die Welt ohnehin wieder in Ordnung ;-)

Die Aussicht auf einen arbeitsfreien Nachmittag erleichtert das Aufstehen am Mittwoch. Der Himmel ist grau und immer wieder regnet es, so dass es etwas mehr Überwindung braucht, abermals in den Hang zu stehen und weiter Äste zu sammeln. Im Nassen bringt auch die Pause nicht mehr die gleiche Erholung, da das Dösen in der Wiese nicht mehr besonders attraktiv ist. Doch wir halten alle durch und anstatt des üblichen Lunchs aus dem Frischhaltesack stärken wir uns mit leckeren Teigwaren im Haus und können uns auch wieder aufwärmen und bereit machen für die "Zivilisation" im Tal. Zuerst steht freie Zeit auf dem Programm, bevor wir uns im Bowling und Billard versuchen. Erinnerungen an den Erstklässertag werden wach ;-) Heute müssen wir auch nicht selbst kochen, sondern überlassen dies gerne dem Pizzaiolo!

Der Donnerstag ist der letzte volle Arbeitstag. Die Pause vom Mittwoch-Nachmittag hat uns gut getan und wir kommen sehr gut voran. Immer wieder greifen die Forstwarte zur Säge, da wir all das vorbereitete Geäst bereits wieder abgeräumt haben. Auch die Sonne wärmt uns wieder und es fühlt sich bereits etwas nach Endspurt an. Auch dies bringt zusätzliche Energie! Diese hält sich dann auch bis zum Abend, schliesslich ist es der letzte gemeinsame Abend auf der Alp. Und so wird nochmals genutzt für Spiele und Plaudereien.

Und so ist die Woche am Freitag-Mittag zu Ende. Wir sind alle sehr müde, aber auch stolz auf die geleistete Arbeit und auf den reibungslosen Ablauf der Woche. Nun sind für alle Ferien angesagt!




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